Design ohne Titel (3)

Ist Fliegen gefährlich?

Mangelnde Sicherheitskontrollen, schlecht gewartete Flugzeuge, technische Defekte, betrunkene Piloten, Terroristen im Flugzeug, Fliegen in schlechtem Wetter – die Liste der Bedenken in ein Flugzeug zu steigen ist so lang wie unbegründet.

Die größte Angst die Passagiere haben, wenn Sie in ein Flugzeug steigen, ist die vollständige Aufgabe der Kontrolle über das eigene Leben. Man vertraut sich fremden Piloten an und hofft, dass jeder Techniker seinen Job gemacht hat. Das sind Dinge, die weder kontrolliert noch beeinflusst werden können.

Sicher ist – jeder Pilot, der bei einer Airline angestellt ist, blickt auf mehrere hundert Stunden Flugerfahrung zurück. Auch wenn er ganz frisch als Co-Pilot, First Officer, im Beruf ist hat er ein Minimum von 300 Stunden Flugerfahrung. Er hat mehrere Tests im Rahmen seiner Ausbildung durchlaufen bevor er in der finalen praktischen Prüfung des LBA –Luftfahrt Bundesamts- auf Herz und Nieren geprüft wurde. Er trägt das theoretische Wissen von 12 Theoriefächern in sich, Lehrmaterial das einen Stapel von 120 Zentimetern Höhe aus DIN A4 Blättern ausmacht. Die praktische Ausbildung hat nur zu Beginn viel mit Fliegerromantik gemein – sobald das Flugzeug bedient werden kann, werden Notfallsituationen trainiert. Triebwerksausfall direkt nach dem Start, Ausfall der Instrumente, Flug bei widrigsten Wetterbedingungen, Strömungsabriss und vieles mehr. Piloten müssen sich, auch nachdem Sie Ihren Schein erhalten haben, mehrmals jährlich praktischen Checks unterziehen. In diesen Checks müssen Sie anstandslos alle Notfallsituationen meistern. Ohne gültige Checks darf nicht geflogen werden!

Technische Defekte – „Die kann doch keiner beeinflussen!“

Jein – ein technischer Defekt ist nur für ca. 30% aller zurückliegenden Flugzeugunglücke verantwortlich. Für Flugzeuge gibt es, wie für Autos auch, einen TÜV. Die Kontrollen sind jedoch wesentlich strenger und umfangreicher als die der Autos. Das Luftfahrt-Bundesamt autorisiert Luftfahrt-Technische Betriebe, Flugzeuge warten zu dürfen. Jedes Bauteil am und im Flugzeug verlangt nach einer Zulassung, inklusive vorgeschriebener Wartungsintervalle. Die Wartungsintervalle sehen zum einen die Wartung zu einem festgelten Zeitpunkt vor, hingegen können sie auch den kompletten Austausch eines Teils nach einer bestimmten Flugzeit vorschreiben, auch wenn das Teil noch in bester Ordnung ist.

Folgenden Checks müssen sich alle Verkehrsflugzeuge unterziehen

Der A-Check

Alle 300 bis 600 Flugstunden wird das Flugzeug diesem Check unterzogen. Es werden alle Flugrelevanten Systeme geprüft. Hierzu zählen: die Avionik, beanspruchte Teile der Struktur, die Triebwerke, die Klimaanlage, die Kabine, das Fahrwerk

Dauer: 1 bis 3 Tage

Häufigkeit: 300 bis 600 Flugstunden / 4 bis 8 Wochen

Arbeitsstunden: ca. 50 h

Der B-Check

Dieser Check findet alle 4 bis 6 Monate statt. Die Dauer dieses Checks lässt sich verkürzen, wenn Teile des B-Checks im Rahmen des A-Checks durchgeführt werden

Dauer: 2 bis 4 Tage

Häufigkeit: 1000 Flugstunden / 4 – 6 Monate

Arbeitsstunden: ca. 150

Der C-Check

Der C-Check oder auch minor Check ist wesentlich aufwändiger als der A oder B Check. Das Flugzeug wird teilweise zerlegt und auf Beschädigungen geprüft. Teile der Kabine werden zudem überholt oder getauscht

Dauer: 8 bis 14 Tage

Häufigkeit: 15-21 Monate

Arbeitsstunden: ca. 6.000 h

IL-Check

Die ersten drei genannten Checks sind zeitlich noch relativ überschaubar. Richtig umfangreich wird der IL-Check. IL steht für Intermediate Layover. Primär wird die Struktur noch tiefgreifender als im C-Check geprüft und viele Teile getauscht. Hier wird vornehmliche neue Technik verbaut die der Hersteller empfiehlt. Zudem wird die Lackierung des Flugszeugs aufgearbeitet.

Dauer: 2 bis 4 Wochen

Häufigkeit: 3 – 5 Jahre

D-Check

Alle sechs bis zehn Jahre wird ein Flugzeug komplett zerlegt und jeder Teil geprüft und gegebenenfalls getauscht. Jedes Teil wird z.B. mittels Ultraschall auf feinste Risse oder Anzeichen von Materialermüdung geprüft. Die komplette Lackierung des Flugzeugs wird abgebeizt um ungetrübten Blick auf die Oberfläche zu haben. Nach diesem Check ist das Flugzeug tatsächlich wie neu. Die Kosten für diesen Check liegen bei beeindruckenden 5 bis 8 millionen Euro.

Dauer: 5 bis 8 Wochen

Häufigkeit: 6 – 10 Jahre / 30.000 Flugstunden

Trotz all dieser aufwendigen Überprüfungen kann es trotzdem vorkommen, dass ein Teil defekt ist. Das ist aber kein Grund beunruhigt in ein Flugzeug zu steigen – jedes sicherheitsrelevante System oder Bauteil ist mindestens 2 fach vorhanden. Diese Redundanz sorgt dafür, dass das Flugzeug trotz des Systemausfalls sicher zum Boden zurück kommt. Diese Redundanz zieht sich durch den gesamten Aufbau eines Flugzeugs.

Triebwerk

Jedes Verkehrsflugzeug ist mit mindestens 2 Triebwerken ausgestattet – versagt eines, auch im ungünstigsten Fall während des Starts, so hat das verbliebene Triebwerk ausreichend Leistung um sicher abheben und steigen zu können.

Instrumente

Jedes wichtige Instrument ist in mindestens zweifacher Ausführung vorhanden. Zudem erhalten die einzelnen Instrumente ihre Informationen aus unterschiedlichen Quellen

Autopilot

Jedes Verkehrsflugzeug ist mit mindestens zwei Autopiloten ausgestattet. Für den unwirklichen Fall das alle Autopiloten ausfallen wird das Flugzeug komplett manuell von den Piloten geflogen.

Kraftstoffsystem

Das Kraftstoffsystem des Airbus A320 z.B. besteht aus 5 separaten Tanks und mehreren Pumpen. Beide Triebwerke könnten mit nur einem Tank parallel versorgt werden.

Steuerung – Hydraulik

Sind Flüge mit Billigfluggesellschaften unsicherer als die mit renommierten Airlines?

Billigflieger unterliegen den selben Wartungsvorschriften wie alle anderen auch. Die in Deutschland ansässigen Unternehmen erfahren strenge Kontrollen. Anders sieht es mit ausländischen Airlines aus- diese können nur sporadisch in Form eines “Ramp Checks”, am Flughafen kurz vor Abflug oder nach der Landung, überprüft werden. Gelegentlich kommt es vor, dass ein Flugzeug gegroundet wird, d.h. der Weiterflug untersagt wird.

Die Angst, in ein Flugzeug zu steigen und zu verunglücken ist unberechtigt. Statistisch kommt es bei 1.000.000 zu einem Zwischenfall-  ein Zwischenfall ist aber längst kein Totalverlust oder Absturz. Technische Defekte treten auf, haben aber auf Grund redundanter Bauteile selten gravierende Auswirkungen. Das fast ein Drittel der deutschen Angst davor hat, in einem Flugzeug verunglücken zu können hat einen einfachen Hintergrund. Die mediale Aufmerksamkeit die ein Flugzeugabsturz erfährt ist um ein vielfaches höher als die eines Autounfalls.

Gerade im Luftverkehr ist es nicht der eine Fehler oder Defekt, der für den Absturz der Maschine verantwortlich ist. Es ist die Verkettung von kleineren Fehlern die zum großen Unglück führen kann. Es liegt am Personal, besonders an den Piloten, Fehler rechtzeitig zu entdecken und entsprechend zu handeln.

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